Anfang April 2017 soll Baubeginn sein für elf Wohnungen [Anmerkung: Im Rahmen der Veranstaltung wurde von 12 Wohnungen gesprochen, tatsächlich handelt es sich aber nur um 11 Wohnungen] mit etwa 800 Quadratmetern Wohnfläche. Kosten: 2,5 Millionen Euro. Die Abstimmungen mit dem Denkmalschutz sind abgeschlossen. Letzte nachbarschaftsrechtliche Regelungen für das Schulgrundstück stehen noch aus, danach kann die Baugenehmigung erteilt werden. Im August 2018 könnte das Torhaus bezugsfertig sein. Mitglieder, die während der Bauarbeiten besonders belastet sind, werden eine geminderte Nutzungsgebühr zahlen. – Es gab Applaus für das vorgestellt Projekt, aber auch deutliche Kritik.
Das käme nun alles sehr plötzlich, meinten einige Mitglieder in der folgenden Diskussion. Eine Beteiligung der Mitglieder an der Planung sei praktisch nicht mehr möglich. Wenn jetzt im Innern der Gartenstadt verdichtet werde, bringe das möglicherweise soziale Probleme mit sich. Auch Parkplätze würden wegfallen, was zu mehr Aggression bei Autofahrern führen werde. Überhaupt würden die Kosten wahrscheinlich aus dem Ruder laufen, weil ein Torhaus aufwändiger als ein normaler Bau sei. Schließlich „Wir wollen auch mal Ruhe. Kann man nicht woanders bauen?“
Es gehe um eine Interessensabwägung, meinte Aufsichtsratsvorsitzender Markus Hofmann, in deren Ergebnis leider nicht jede Erwartung umgesetzt werden könne. „Aber den Menschen ist mehr gedient, wenn man den Bau bis 2018 durchzieht.“ Auch jene die jetzt kritisierten, wohnen in sanierten Wohnungen. Als an deren Wohnungen gebaut wurde, wären andere Mitglieder auch beeinträchtigt und belastet gewesen.
Finanzvorstand Matthias Löffler erläuterte die Kalkulation, wie sich bei 2,4 Prozent Finanzierungskosten und einer Nettokaltmiete von 9 Euro das Projekt nach zehn Jahren zu rechnen beginne. „Und das Grundstück gehört uns schon.“ Architekt Franz Jechnerer legte dar, dass es sich bei den Baukosten nicht um eine ungefähre Schätzung, sondern um eine detaillierte Kostenermittlung handele. Vorstand Löffler attestierte dem Architekten, dass seine Kostenpläne in den vergangenen Jahren immer aufgegangen seien.
Seit 2008 werden im Lindenhof die Dächer ausgebaut und die Fassaden saniert, nach zehn Jahren wären die größten Bauarbeiten abgeschlossen, erklärte Norbert Reinelt. Bis 2019, zum 100. Gründungsjubiläum der GeWoSüd, sollen auch die Außenanlagen um das Torhaus und um die Häuser Reglin- und Domnauer Straße zu Mietergärten umgestaltet sein. Der Bereich vom Weiher bis zur Schule würde dann wieder der historischen Situation entsprechen.
Projekt Torhaus
Die GeWoSüd baut seit über 20 Jahren im Rahmen ihrer Möglichkeiten kontinuierlich neue Wohnungen, vorrangig auf eigenem Boden. So konnten Aufsichtsrat und Vorstand in Wahrnehmung ihres satzungsmäßigen Förderauftrags seit 1993 immerhin 222 Familien mit neuem Wohnraum versorgen. Vor dem Hintergrund einer großen Zahl noch unversorgter Mitglieder beschlossen die Gremien in ihrer Sitzung am 12. Mai 2015 das Bauprojekt „Torhaus“ im Lindenhof zu entwickeln. Im Juni wurde das Projekt der Mitgliederversammlung vorgestellt. Anfang Juli präsentierten Vorstand und Architekt das Projekt der zuständigen Bezirksstadträtin. Im Dezember 2015 wurden die Antragsunterlagen für die Baugenehmigung eingereicht. Im Frühjahr erfolgte die Abstimmung mit den Denkmalbehörden. Aufgrund einer noch ausstehenden nachbarrechtlichen Zustimmung liegt die Baugenehmigung noch nicht vor. Eine detaillierte Information der Mitglieder erfolgte in einer Veranstaltung am 17. Mai 2016. Der Baubeginn ist im April 2017 geplant, die Fertigstellung im August 2018.
Die Wohnungen
C1 Wohngemeinschaft/EG | ca. 132,80 qm |
A3 1-Zimmer-Wohnung/EG | ca. 38,70 qm |
A4 2-Zimmer-Wohnung/EG | ca. 59,40 qm |
A5 4-Zimmer-Wohnung/OG | ca. 92,70 qm |
A6 2-Zimmer-Wohnung/OG | ca. 59,60 qm |
A7 2-Zimmer-Wohnung/OG | ca. 58,20 qm |
A8 2-Zimmer-Wohnung/OG | ca. 59,40 qm |
A9 3,5-Zimmer-Wohnung + Galerie | ca. 110,40 qm |
A10 2-Zimmer-Wohnung + Galerie | ca. 55,00 qm |
A11 2-Zimmer-Wohnung + Galerie | ca. 53,40 qm |
A12 3-Zimmer-Wohnung + Galerie | ca. 88,80 qm |
Gesamtwohnfläche | ca. 808,40 qm |
Die Wohngemeinschaft
Die GeWoSüd entspricht mit diesem Angebot der Nachfrage insbesondere älterer Mitglieder nach gemeinschaftlichem und gegebenenfalls betreutem Wohnen. Im Erdgeschoss ist eine rund 133 Quadratmeter große Wohnung geplant, die einen barrierefreien Zugang hat. Hier können sich vier Personen zwei Duschbäder sowie einen zentralen Aufenthalts- und Kochbereich teilen. Erste Reservierungsanfragen liegen vor. Die Wohngemeinschaft kann entsprechend der Nachfrage zu Teilen oder ganz z. B. auch jungen Menschen angeboten werden.
Auswirkungen
Bis zu 13 Stellplätze werden in der Reglinstraße entfallen, davon 9 wegen des Neubauprojekts und weitere 4 durch die Umgestaltung der Außenanlagen. Die GeWoSüd wird Lösungen für eine bessere Auslastung der Stellplätze auf dem Parkplatz an der Röblingstraße 31 entwickeln. Ferner entstehen Fahrradgaragen am Waschhaus. Insgesamt wird sich die Parkplatzsituation in der Reglinstraße nach Beendigung der Bauarbeiten entspannen. Dann ist auch der Einbau von Bodenschwellen geplant, die eine der Spielstraßenvorgabe (verkehrsberuhigter Bereich) entsprechende langsame Fahrweise erzwingen.