Noch nie hatte die Menschheit durch das Internet Zugang zu soviel Wissen wie heute. Doch überall lauern auch Gefahren: Viren, Datendiebstahl, „Fake-accounts“, unsichere Quellen - das Internet löst bei vielen Unsicherheit aus. Der Internetkonsum beginnt bereits im jungen Kindesalter. Wird zu viel konsumiert, diagnostiziert man mittlerweile Suchtverhalten. Unter Jugendlichen gibt es Begriffe wie „Smombie“, die Zusammensetzung aus Smartphone und Zombie.
Das Smartphone ist für Kinder inzwischen ein „Must-have“. Bei Erwachsenen, die vor der Cybergeneration aufgewachsen sind, herrscht Unverständnis. Die Skepsis scheint berechtigt: Ronny Ebel berichtete, dass Kinder „erst ab einem Alter von etwa 8 Jahren sicher zwischen Realität und Fiktion unterscheiden“ könnten. Zu intensiver Kontakt zu virtuellen Medien könnten Entwicklungsstörungen auslösen. Zudem könne das „Chatten“ in sozialen Netzwerken (Facebook, Twitter, WhatsApp und Co.) die eigene Sensibilität bei sozialen Interaktionen im realen Leben negativ beeinflussen. Das „Unbewusste“ und „zwischen den Zeilen lesen“ würde schwerer fallen. Ein Kind lerne Sprache am besten, wenn es die Lippen der Eltern lesen kann.
Wo sollen Eltern also die Grenzen für einen gesunden Internetkonsum setzen?
Da es oft schwerfällt, seinem Kind die Internetnutzung zu verbieten, sollten Eltern Alternativen anbieten. Konsum von sogenannten „Ballerspielen“ könne als Kompensation für das reell nicht Erlebbare gelten. Viele Kinder aber wollten Wettkampf, wollten ihrer Energie freien Lauf lassen und sich mit anderen messen. Andere wollten ihre Kreativität zeigen. Eltern müssten sich die Frage stellen, welches alternative Hobby am besten zu ihrem Kind passe. Beteiligung am realen sozialen Leben sei dabei ein weiteres Ziel.
„Verbot ist die beste Werbung“ sagte eine Teilnehmerin, denn was nicht erlaubt sei, wirke noch interessanter. Ronny Ebel schlug „Smartphone-freie-Zeiten“ für die ganze Familie vor. Eltern hätten für ihre Kinder eine Vorbildfunktion, sonst entstünde bei einem Verbot nur Frust. Außerdem hätten zahlreiche Apps und Programme eine Seiten-Sperr-Funktion, erläuterte Ebel. Eine weitere Alternative bliebe noch: seinen Kindern zu vertrauen, eine offene Beziehung zu ihnen aufbauen, sie aufklären, damit die großen Probleme gar nicht erst entstehen.