Doch war bislang ein Problem ungelöst: Wo sollte man in oder an den denkmalgeschützten Häusern ein Fahrrad abstellen oder unterbringen? Die Treppen in die Keller der Häuser sind eng. Ein Fahrrad mit in die Wohnung zu nehmen, wird ab dem ersten Geschoss zur Akrobatik. Mit Kinderwagen ist das noch schwieriger.
Zumindest in der Domnauer Straße konnte das Problem gelöst werden. Hier bot es sich vergangenes Jahr an, dass die Garagen in der Domnauer Straße saniert werden mussten und es südlich der Garagen noch eine freie Fläche gab, die bis an den Weg zu den Hauseingängen heranreichte. Ein günstiger Platz, um ein Haus für Fahrräder und Kinderwagen zu bauen. Wer die Domnauer Straße entlang geht und das Fahrradhaus sucht, bemerkt es nicht auf den ersten Blick. Man muss schon näher herangehen, um zu bemerken, dass die drei Garagen ganz links gar keine sind. Bei näherer Betrachtung erkennt man, dass es Holzlamellen sind und hier Licht in einen neu erstellten Abstellraum dringt.
Ruth Müller-Rehs betritt die Fahrradgarage durch eine Tür an der Südseite. Zwölf Boxen sind hier mit Metallzäunen abgeteilt. Im Schnitt sind sie 2,3 Quadratmeter groß, zwei bis drei Fahrräder haben Platz. Es gibt Strom und Licht, aber noch keine individuellen Anschlüsse in den Boxen, um etwa E-Bikes zu laden. Derzeit bieten die meisten Pedelecs die Möglichkeit, den Akku mitzunehmen und in der Wohnung aufzuladen. Doch die Anschlussleitung im Anbau ist so dimensioniert, dass in Zukunft auch ein Ausbau möglich wäre. Die Boxen in der Fahrradgarage kosten je 15 Euro pro Monat. Alle sind bereits vermietet. „Es ist nicht luxuriös, aber solide“, meint Ruth Müller-Rehs, „und unser Fahrradproblem ist gelöst.“